Einfach einsteigen und fahren: Mit der Österreichcard extrem mobil

Was früher nur Parlamentariern vorbehalten war, ist seit 2003 für jeden erhältlich: Eine universelle Mobilitätskarte für die Bahn. In der Schweiz schon länger als Generalabonnement bekannt, kann man so jederzeit in den Zug einsteigen und an einem beliebigen Ziel wieder aussteigen.

Voraussetzung ist freilich, dass Start und Ziel in der Nähe der Bahn sind. Österreich hat noch ein dichtes Netz, sodass in Kombination mit Fahrrad oder Bus tatsächlich viele Strecken ohne eigene Motorisierung möglich sind.

Umfrage von EuroSearch (Kurier, 2.3.2007, S.11) zeigt, dass der Tarifdschungel mögliche Kunden vom Bahnfahren abhält. 70 Prozent (!) fordern ein General-Abo, gültig für alle Verbünde. Die Schmerzgrenze für eine Österreichcard mit den Verkehrsverbünden liegt beim derzeitigen Preis von jener ohne, also bei ca € 1900.- (derzeitiger Familientarif). Die Differenz zu den kalkulierten € 2500.- muss über die Strassenmaut oder die Mineralölsteuer kommen, meint Erwin Krexbaumer von pro-bahn.

Verglichen mit einem Auto sind diese Mobilitätskosten durchaus konkurrenzfähig, vor allem wenn man auch dessen Abschreibungskosten mit berücksichtigt. Wenn beim Familientarif mehrere Personen die Karte nutzen können, lohnt es sich allemal, selbst wenn man ab und zu mal ein Taxi in Anspruch nimmt. Mit dem inkludierten Code für ein Mietauto, das bei vielen Bahnhöfen vor der Tür steht, sind auch Ausflüge in abgelegene Orte möglich.

Die Chance für die Bahn liegt in der Optimierung solcher umfassenden Dienstleistungen. Gemessen am Effekt ist der Brennerbasistunnel eine Fehlinvestition, denn die Infrastrukur reicht für Personen- und Güterverkehr völlig aus. Das Potential liegt in einem besseren Takt von Bahn und Bus, wie er auch vom VCÖ eingefordert wird.

Zum Ausprobieren legt die Bahn das Interrail Ticket neu auf. Nun gültig für jedes Alter kann man damit in ausgewählten Ländern kreuz und quer fahren, allerdings nicht in jenem, in dem man das Ticket kauft. Wer unterwegs noch eine Übernachtungsmöglichkeit sucht, findet sicher eine zum Beispiel bei den Couchsurfers.

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