2015 starteten wir den Netzpolitischen Abend. Jeden ersten Donnerstag im Monat gibt es zwei bis drei Kurzvorträge, Diskussion und Ankündigungen zu Rahmenbedingungen im Internet. Datenschutz, Künstliche Intelligenz, Medienethik, Urheberecht, Vorratsdatenspeicherung und unzählige weitere Themen wurden beleuchtet, zerlegt und weiter getragen. Entfernungsbedingt durfte ich nur selten den Netzpolitischen Abend in Wien im metalab miterleben. Zum Corona Lockdown habe ich eine BigBlueButton Instanz als virtuellen Veranstaltungsort angeboten. Beim 50. Netzpolitischen Abend durften wir "das Original" aus Berlin zuschalten: Markus Beckedahl hat von gemeinsamen Anliegen und Herausforderungen in Deutschland berichtet, dort läuft ein Netzpolitischer Abend bereits seit 2011.
Was tun, wenn Freunde, Verwandte oder Bekannte mit Aussagen kommen, die ins Reich der Verschwörungsmythen und Fake News gehören? Ingrid Brodnig war am Donnerstag den 4.2.2021 zu Gast beim 52. Netzpolitischen Abend, den diesmal ich auf fairteaching moderieren durfte: In Diskussionen über das Coronavirus, die Klimakrise oder Migration verzweifeln wir über Spekulationen und Falschmeldungen. Wir müssen uns fragen: Wann ist Diskutieren überhaupt sinnvoll? Warum sind unseriöse Stimmen sichtbarer, und welche rhetorischen Tricks sollte man kennen? Das Buch Einspruch! ist frisch im Brandstätter Verlag erschienen und liefert unter anderem Strategien für eine kluge Diskussionsführung und Tipps für Formulierungen, die auch in emotionalisierten Diskussionen wirken.
Nicht weniger spannend war am selben Abend der Bericht von Julia Reda zum Digital Service Act werden. Sollen die Algorithmen, die unser Filterblasen bauen, offengelegt werden? Also es lohnt sich sicher wieder live dabei zu sein und beiden Expertinnen direkt Fragen zu stellen. Einstieg und Aufzeichnung hier zum Nachsehen.